1978

Nachdem im Vorjahr technisch alles perfekt funktioniert hatte, gab es keine Änderungen bei Zeitnahme und Telefonie. Auch bei den Funktionen gab es kaum Änderungen. Schirmherr war Peter Reger, Rennleiter Helmut Kracht, Streckensprecher Josef Jehnen. Den Traktor fuhr wie in den Vorjahren Peter Kleinhardt aus Uedelhoven. 


Dafür gab es eine erneute Änderung bei den Klassen. Anstatt in fünf Klassen wurde nun in sechs Klassen gefahren. Ansonsten ist die Informationslage für dieses Rennjahr relativ dünn. Von 1978 sind nicht nur kaum Bilder, sondern auch kaum Informationen abseits der reinen Fakten vorhanden.


Daher fülle ich die Lücke mit eigenen Bildern und Infos.

Die Seifenkiste vom Jehnen Soap-box Racing Team

Für das Jahr 1978 haben wir (also eher mein Bruder Josef (Jupp)) eine eigene Seifenkiste gebaut. Jupp hat mit Hilfe des Schweißgerätes und des übrigen Werkzeugs unseres 1977 verstorbenen Vaters Hubert und viel handwerklichem Geschick die oben gezeigte Kiste gebaut. Material wurde entweder dem großen Fundus unseres Vaters entnommen - wie zum Beispiel das ganze Eisen, der Autositz oder das Lenkrad - oder neu gekauft. 


Beim Betrachten der Bilder kommt etwas Nostalgie auf. Beide Fotos sind im Hof unseres Elternhauses in Ahrdorf entstanden. Auf dem rechten Foto sieht man im Hintergrund das Scheunentor, links die geteilte Stalltür. Auch eine unserer damals mindestens sechs Katzen - diese dienten als Mäusefänger in Stall und Scheune - ist zu sehen. Auf dem linken Foto erkennt man im Hintergrund unseren Holzschuppen, in dem nicht nur Holz gelagert wurde, sondern auch das Dieselfass zur Betankung unseres 25er Deutz und vieles mehr. Auch mein Fahrrad, das ich rot angestrichen hatte, sieht man auf dem Foto. Die rote Farbe hatte ich meinem Drahtesel nicht etwa verpasst, weil ich die so schön fand, sondern weil man halt die Farben benutzte, die da waren. 


Auch die Seifenkiste wurde weitgehend mit vorhandenen Farben lackiert. Das Geld war halt knapp (jedenfalls bei mir, damals im 15.  Lebensjahr).


Mit der Seifenkiste fuhren mein Schwager Viktor Berg und ich. Unsere Seifenkiste war zwar nicht die Schellste... ich habe es aber trotzdem geschafft, sie in der Hubertushof-Kurve in die Strohballen zu setzen. Die Kiste war vorne links ein wenig lädiert, das Rad eierte ein wenig und somit hatte ich meinem Schwager endgültig alle Siegchancen genommen ;-)) Immerhin bin ich noch Vierter geworden.

Zum Reglement: Wie bereits erwähnt, gab es 1978 zum ersten Mal sechs Klassen. Die Klassen 1 - 3 fuhren samstags, die übrigen Klassen sonntags.


Die genaue Einteilung der Klassen lautete wie folgt:

Klasse Fahrzeuge Altersbeschränkungen
1 Kettcars 8 - 10 Jahre
2 Kettcars 11 - 14 Jahre
3 umgebaute Kettcars (Zwischenklasse) 8 - 14 Jahre
4 Seifenkisten 11 - 16 Jahre
5 Seifenkisten 17 - 21 Jahre
6 Seifenkisten 22 - 101 Jahre

Das Starterfeld umfasste 50 Fahrerinnen und Fahrer:


  • Klasse 1: Ingo Klemp, Frank Koch, Arno Gebauer, Wilfried Krämer, Eric van Niessen
  • Klasse 2: Hans-Gerd Weber, Lutz Hockertz, Dietmar Setzer, Bruno Weber
  • Klasse 3: Werner Kirstgen, Udo Schmitz, Ingo Klemp, Helmut Birk, Heike Klinkhammer, Gitta Reetz, Heiko Herr, Frank Breuer, Alois Kirstgen, Heinz-Günter Ohlerth
  • Klasse 4: Lutz Hockertz, Frank Ruland, Frank Breuer, Detlef Klemp, Dietmar Schlecht, Bruno Weber, Heinz-Günter Ohlerth, Hans-Gerd Weber, Manfred Jehnen, Ralf Hilger, Holger Herr
  • Klasse 5: Hans-Josef Keul, Rolf Schmitz, Karl-Heinz Breuer, Hermann-Josef Kreuer, Bernd Zimmer, Helmut Zimmer, Willi Schnurbusch
  • Klasse 6: Erwin Keul, Werner Hansen, Heinrich Zimmer, Erwin Klemp, Viktor Berg, Günter Schmitz, Jürgen Hönnscheidt, Hans-Peter Klemp, Günter Fritsch, Alfred Schmitz, Ernst Luxen, Rudi Hockertz, Johannes Maurer

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es starken Regen. Für das SKR in Ahrdorf ist Regen etwas, das man so gar nicht brauchen kann, denn auf einer nassen Straße kann man kein Seifenkistenrennen durchführen. Die Seifenkisten lassen sich auf der glitschigen Piste kaum noch vernünftig steuern. Dadurch ist kein sauberer Wettbewerb mehr gegeben und auch die Sicherheit der Fahrer ist in Gefahr. Von daher stellte sich am frühen Sonntagmorgen die Frage, ob man das Rennen überhaupt starten sollte.


Man entschied, alles vorzubereiten und abzuwarten. Tatsächlich hörte der Regen kurz vor Rennbeginn auf und nachdem die Strecke getrocknet war, konnte man starten.

Hans-Josef Keul (li) und Manfred Jehnen in der Rennpause

Die Ergebnisse

Klasse 1:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Gebauer Arno 95,64
2 Klemp Ingo 97,04
3 Krämer Wilfried 99,68
4 van Niessen Eric 111,20

Klasse 2:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Hockertz Lutz 84,64
2 Setzer Dietmar 86,56
3 Weber Bruno 96,46
4 Weber Hans-Gerd 96,54

Klasse 3:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Schmitz Udo 79,46
2 Herr Heiko 84,42
3 Klinkhammer Heike 89,16
4 Klemp Ingo 89,94

Klasse 4:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Ruland Frank 128,34
2 Herr Holger 128,52
3 Hilger Ralf 134,06
4 Jehnen Manfred 142,64

Klasse 5:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Kreuer Hermann-Josef 121,12
2 Breuer Karl-Heinz 123,94
3 Keul Hans-Josef 125,84
4 Zimmer Bernd 131,42
Siegerehrung der Klasse 5, SKR 1978

Klasse 6:

Platz Name Vorname Zeit in Sek.
1 Schmitz Günter 122,48
2 Keul Erwin 123,62
3 Maurer Johannes 130,14
4 Schmitz Alfred 131,16

Hermann-Josef Kreuer wurde Tagesschnellster. In seinem besten Lauf fuhr er eine Zeit von 59,46 Sekunden.


Der Mannschaftswettbewerb

Platz Mannschaft
1 Alfred Schmitz, Udo Schmitz, Günter Schmitz
2 Erwin Keul, Hans-Josef Keul, Werner Hansen, Frank Ruland
3 Heike Klinkhammer, Ralf Hilger, Holger Herr, Heiko Herr
4 Manfred Jehnen, Hans-Gerd Weber, Bruno Weber, Viktor Berg

Nach dem Rennen beendeten zwei große Rennfahrer ihren Rennkarriere: Heinz Fahs und Willi Pietsch. Als Helfer standen sie aber weiterhin zur Verfügung

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