Die Strecke

Die Strecken des Ahrdorfer Seifenkistenrennens

Die rote Strecke

Die in rot dargestellte Strecke, auf der die "großen" Seifenkisten der Klassen 5 und 6 unterwegs sind, hat eine Gesamtlänge von 650 m, der Höhenunterschied beträgt 70 m. Damit es nicht allzu halsbrecherisch zugeht, wurden zwei Schikanen eingebaut. In der schnellsten Passage zwischen der Schikane "Feriendorf" und der Schikane "Schlecht" erreichen die Fahrer eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h.

Unter einer Schikane versteht man eine Gruppe von Pylonen, die den Fahrer dazu zwingt, einer ganz bestimmten Streckenführung zu folgen. 


Wenn eine Seifenkiste beim Durchfahren der Schikane einen Pylon so stark berührt, dass er umfällt oder sich zu weit von seinem definierten Standort wegbewegt, bekommt der Fahrer zwei Strafsekunden. Diese Strafsekunden möchten die ambitionierten Piloten auf jeden Fall vermeiden, denn man hat nur eine Chance auf eine gute Zeit, wenn man schnell ist, gleichzeitig aber auch fehlerfrei fährt. 


So muss jeder Fahrer für sich abwägen, wie stark er bremsen muss, um fehlerfrei durch die Schikane zu kommen.


Um den Fahrern das Ganze noch etwas zu erschweren, gibt es mehrere Varianten der jeweiligen Schikanen. Vor jedem Rennlauf wird die Variante ausgelost und die Pylonen dann entsprechend gestellt. So müssen sich die Fahrer immer wieder auf neue Situationen einstellen, was die Rennläufe noch spannender macht. 

Die Startrampe der roten Strecke steht im Feriendorf Ahrdorf. Wenn die Klappe der Startrampe fällt, geht es los. Eine kleine Linkskurve, dann eine Rechtskurve und schon ist man an der Feriendorf-Schikane angekommen. Teil 1 der Schikane befindet sich vor der scharfen Rechtskurve, Teil 1 dahinter. Hat man das geschafft, kommt der Streckenabschnitt mit dem stärksten Gefälle. Hier erreichen die Spitzenfahrer die oben erwähnten 70 km/h.


Nun heißt es, den richtigen Bremszeitpunkt und die richtige Bremsintensität vor der Schlecht-Schikane zu finden, denn die hat es in sich. Während die meisten Fahrer die Feriendorf-Schikane noch fehlerfrei passieren, fliegen in der Schlecht-Schikane häufig die Pylone. So mancher Fahrer kommt bei seiner Fahrt durch die Schikane auch derart ins Schleudern, dass er sich dreht oder gegen die hölzerne Schutzwand fährt, die sich ausgangs der Schikane befindet.


Weiter geht die Fahrt Richtung Hubertushof-Kurve, die nach dem Gebäude des ehemaligen Hotels bzw. der Gastwirtschaft Hubertushof benannt ist, an dem die Strecke an dieser Stelle vorbeiführt. Die Rechtskurve hat einen Winkel von fast 90 Grad und stellt die letzte Herausforderung vor dem Ziel dar. Es gibt kaum einen Fahrer, der noch nicht die Bekanntschaft mit den mit weichem Kunststoff gefüllten Plastiksäcken gemacht hat, mit der die Kurve ausgepolstert ist.


Dank der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen an der Strecke ist es in all den Jahren übrigens zu keinen ernsthaften Verletzungen gekommen. Alles ist so abgesichert, dass - wenn es zu Unfällen kommt - diese glimpflich für die Fahrer ausgehen. Zahlreiche Streckenposten sorgen darüber hinaus dafür, dass weder Zuschauer auf die Strecke laufen noch sonst etwas passiert, was die Sicherheit von Fahrern oder Zuschauern beeinträchtigen kann.   


Doch zurück zur Strecke: Wenn man die Hubertushof-Kurve geschafft hat, sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel. Mit Hilfe einer Lichtschranke wird dort die Zeit gemessen, und zwar auf die Hundertstelsekunde genau. An der Spitze des Fahrerfeldes ist es manchmal so eng, dass eine solch genaue Zeitmessung auch notwendig ist, um die Sieger korrekt zu ermitteln.


Am Ziel wartet bereits der Traktor. Die Seifenkisten werden an einem Drahtseil befestigt und damit - nachdem der letzte Fahrer das Ziel erreicht hat - vom Traktor wieder zum Start gezogen.


So, genug der Theorie. Damit ihr euch vorstellen könnt, wie es in der Realität aussieht, hat Jan Hulshof, einer der Spitzenfahrer des SKR, mit Hilfe einer vorne an der Seifenkiste angebrachten Kamera eine Fahrt vom Start bis zum Ziel im Film festgehalten.


Festhalten müsst auch ihr euch, denn es Jan ist ganz schön schnell unterwegs. Viel Spaß beim Anschauen! Kleiner Tipp für die, die sich auf der Strecke noch nicht auskennen: wenn ihr "Auf YouTube ansehen" auswählt, bekommt ihr Untertitel mit Hinweisen dazu, auf welchem Streckenabschnitt Jan sich gerade befindet.

Die gelbe Strecke

Die gelbe Strecke ist für das Rennen der Kinder und Jugendlichen (das sind die Klassen 1 bis 4 des Seifenkistenrennens) gedacht und deshalb auch deutlich kürzer und vor allem weitaus weniger steil als die rote Strecke.


Die Startrampe steht am Ende der Straße "Im Acker". Nach Verlassen der Rampe geht es relativ flach weiter, bis die gelbe Strecke an der ehemaligen Bäckerei Frings in die rote Strecke übergeht. Auch die jungen Fahrer müssen die Hubertushof-Kurve überwinden, sind dabei allerdings deutlich langsamer als die Erwachsenen.


Das Ziel befindet sich an der gleichen Stelle wie beim Sonntagsrennen und auch hier werden die Zeiten ganz genau gemessen. Für die kleinen Fahrer ist das SKR immer ein ganz besonderes Erlebnis und so manche Sieger des Erwachsenen-Rennens haben mit dem Kettcar auf der kleinen Strecke begonnen.


Das nachfolgende Video zeigt die Strecke für die Kinder und Jugendlichen. Es wurde 2023 von der Seifenkiste "Rennmöhrchen" aufgenommen. Danke an Eva Keul für die tolle Fahrt und an Michael Keul für das Überlassen des Videos.

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